Erlebnisreiche Dreitagestour durch Ostwestfalen

Bericht über die diesjährige 3-Tages-Tour der FSG 65-Radfahrsparte

Erlebnisreiche Dreitagestour durch Ostwestfalen bei bestem Fahrradwetter

Die diesjährige 3-Tages-Tour der FSG 65-Fahradsparte führte vom 16. bis 18.Juni 2023 durch einen Teil Ostwestfalens. Start- und Endpunkt der Tour war der Ort Hümme bei Hofgeismar.

Sehr erfreulich war die große Zahl von 14 Mitgliedern, die sich zur Teilnahme an der vom Höhenprofil her gesehen anspruchsvollen Tour in bisher kaum bekanntes Terrain angemeldet hatten.

Tag 1 : Hofgeismar OT Hümme – Schwalenberg (69 km)

Fast pünktlich versammelten sich vierzehn Teilnehmer: Angela B. , Peter K., Martina K., Thomas K., Karola K., Michael K., Christiane M., Michael M., Monika S., Hans Jürgen S., Dieter M., Heike W., Klaus W., Norbert Z. – die Mehrzahl der „Generation über 50“ angehörend – vor dem so genannten Mehrgenerationen Haus in Hümme. Das etwa hundert Jahre alte Bahnhofsgebäude wurde durch einen Verein zu einer Begegnungsstätte umgebaut und dafür im letzten Jahr mit dem Deutschen Denkmalpreis ausgezeichnet.

Von dort ging es zunächst den abschüssigen Radweg hinab zum Diemelfluss, dem wir bis zur Mündung in Bad Karlshafen folgten. Der Radweg dorthin ist in einem sehr guten asphaltierten Zustand. Interessant die Tunneldurchfahrt nach kurzem steilem Aufstieg in der Nähe von Deisel.

Bild: Tunneleingang ehem. Carlsbahn bei Deisel

Nach Ankunft in der barocken Hafenstadt wurde eine Pause am Hafenbecken eingelegt. Eine Schiffsschleusung zur Weser hin der mit hohem Aufwand neu gebauten Schleusenanlage konnten wir leider nicht beobachten.

Bild: Erste kurze Rast am Hafen in Bad Karlshafen

Weiter ging es über die neue Brücke auf die rechte Uferseite an der Weser entlang mit stetigem Gegenwind und steigenden Temperaturen. Nach 36 km Fahrt und Wechsel auf die linke Seite der Weser erreichten wir Wehrden und den Biergarten des Restaurants Fährklause. Dort wurden für die weitere Fahrt frische Kräfte gesammelt, denn es sollte bald die Ostwestfälische Berg- und Talfahrt folgen.

Bild: Kaffeepause in Wehrden direkt am Weserufer

Höxter umfuhren wir am südwestlichen Ortsrand. Im nervigen Verkehrsaufkommen ging es in Richtung der Orte Lütmarsen, Ovenhausen, Eilversen, Vörden, immer bergauf bergab, bis zur Abtei Marienmünster, wo wir eine Pause einlegten und den Blick auf den gepflegten Abteigarten werfen konnten. Nach weiteren neun km. fuhren wir mit sportlicher Gelassenheit dem Tagesetappenzielort Schwalenberg entgegen, das wir nach 70 km auf denkmalgerechtem Holperpflaster erreichten. Im Hotel Malkasten wurden wir gut untergebracht.

Bild: Ankunft im Hotel Malkasten in Schieder/Schwalenberg

Nach einem gemeinsamen Abendessen im Restaurant des Hotels, das seinen Namen einer umfangreichen Bildersammlung verdankt, wagten einige Unentwegte den steilen Aufstieg zu der über dem Ort gelegenen Burg. Von dort aus eröffnete sich der „Grafen“ Blick auf die Fachwerkidylle des Ortes und die weite Landschaft. All die Mühen des Tages waren verges-sen.

Tag 2 : Schwalenberg – Bad Driburg/Siebenstern (77 km)

Ausgeruht trafen sich die Teilnehmer am Samstag um 08. 00 Uhr zum gemeinsamen Frühstück.

Heute stand der anspruchsvollste Teilabschnitt der diesjährigen 3-Tages-Tour auf dem Programm. Der zu bewältigende Abschnitt war mit rund 80 km der längste und auch vom Höhenprofil her gesehen herausforderndsten Teil der Tour.

Pünktlich um 09.00 Uhr erfolgte der Start zum ersten Teilziel, der Stadt Bad Lippspringe. Nach Abklärung ein paar kleinerer Orientierungsprobleme, wie sie auf einer Tour in bisher unbekanntem Terrain normal sind, erreichten wir in zwei Gruppen den Ortausgang von Steinheim. Vor einem Rewe-Markt wurde kurz gerastet und es bestand Gelegenheit, die Getränkevorräte zu ergänzen.

Die Außentemperatur hatte inzwischen schon wieder ein schweißtreibendes Niveau angenommen; es wehte allerdings ein leichter Wind, der Kühlung brachte, aber beim Fahren auch als deutlicher Gegenwind spürbar war.

Von Steinheim ging es weiter über Ottenhausen und Vahlhausen auf gut ausgebauten Radwegen und zum Teil auch auf wenig befahrenen Landstraßen bis nach Horn-Bad Meinberg. Das Höhenprofil auf diesem Streckenabschnitt war moderat.

Der erste, insbesondere die nur mit Muskelkraft fahrenden Teilnehmer fordernde Aufstieg begann in Horn. Hier verläuft der Radweg parallel zur B 1, die hier über das Eggegebirge in die Paderborner Ebene führt. Auf halber Höhe wurde ein Hinweisschild zu den bekannten „Externsteinen“ passiert, die hier nur 1,3 km entfernt sind, aber aus Zeitgründen nicht besucht werden konnten. Nach Erreichen der Passhöhe und einer kurzen Verschnaufpause ging es zügig auf dem gut ausgebauten Radweg hinunter ins Tal. Die erste Ortschaft, die gegen 12.15 Uhr erreicht wurde, war Kohlstädt. Von hier verläuft der Radweg ohne Steigungen weiter nach Schlangen und Bad Lippspringe.

Bad Lippspringe wurde nach rund 40 km Fahrstrecke gegen 13.00 Uhr erreicht. Hier bestand Gelegenheit, sich bei einem Eis zu erfrischen und die Akkus der E-bikes wieder aufzuladen.

Nach einer kurzen Abstimmung starteten wir gegen 14.00 Uhr in zwei Gruppen nach Paderborn. Die geplante „Schleife“ über Schloss Neuhaus auslassend, durchfuhren wir die Innenstadt von Paderborn und weiter in Richtung Warburg aus der Stadt heraus. Die nach Warburg führende Straße nach links verlassend, folgten wir dem neben der Landstraße verlaufenden Radweg nach Dahl.

Auch wenn die Steigung aus Paderborn heraus nach Dahl moderat war, war sie doch lang und schweißtreibend, insbesondere dadurch, dass kaum Schatten auf diesem Teilabschnitt vorhanden war.

Die erste Gruppe fuhr von Dahl weiter auf Straße in östlicher Richtung bis zu einem Abzweig nach Herbram, die zweite Gruppe folgte einem Radweg in südlicher Richtung. Dort traf man am Ortsrand von Dahl auf ein beginnendes Schützenfest und wurde herzlich zu einem kurzen Aufenthalt eingeladen.

Die erste Gruppe musste auf ihrem Weg eine starke, serpentinenartige Steigung überwinden, um anschließend wieder bergabwärts nach Herbram zu fahren. Von Herbram ging es weiter wieder aufwärts nach Herbramwald und von dort über einen weiteren Berg nach Neuenheerse, das nach rund 75 km und nun doch ziemlich erschöpft erreicht wurde. Von hier wa-ren es nur noch rund 5 km bis zum heutigen Etappenziel Siebenstern bei Bad Driburg. Der Weg bis dorthin verläuft im Wesentlichen abwärts, lediglich kurz vor dem Hotel ist inner-orts noch eine kleine Steigung zu bezwingen.

Das Hotel „Kanne“ erreichte die erste Gruppe gegen 16.45 Uhr. Nach einem problemlosen Einchecken und Fahrrad-Verstauen genossen die Teilnehmer die ersten Kaltgetränke auf der sonnigen Hotelterrasse.

Die zweite Gruppe traf gegen 17.15 Uhr im Hotel ein und gesellte sich dazu.

Alle Teilnehmer waren erschöpft, aber froh und zufrieden, die heutige, doch ziemlich fordernde Etappe mit einer Gesamtlänge von fast 80km in sehr hügeligem Gelände und bei wirklich sommerlichen Temperaturen geschafft zu haben.

Der an diesem Abend im Hotel stattfindende Grillabend im Hotel Kanne kam nach der schweren Strecke gerade recht. Nach einer Duschpause trafen sich die Teilnehmer wieder um 19.00 Uhr auf der immer noch sonnigen Hotelterrasse und genossen den Abend bei herrlichem Wetter, Bratwürsten, Grill-Steaks, Kaltgetränken und intensivem Austausch der heutigen Fahrerlebnisse.

Bild : Sonnenterrasse Hotel Kanne in Siebenstern

Tag 3 : Siebenstern/Bad Driburg-Hümme (61 km)

Wie am Vortag trafen sich die Teilnehmer um 08.00 Uhr zum Frühstück. Pünktlich um 09.00 Uhr erfolgte der Start der dritten Etappe mit dem Ziel Hümme. Vor uns lagen noch rund 60 km Fahrstrecke. Das Höhenprofil zeigte einige Steigungen an, die aber im Vergleich zu gestern eher harmlos erschienen. Die erste Steigung begann allerdings gleich nach Verlassen des Ortes Siebenstern. Wir mussten wieder zurück hinauf bis vor Neuenheerse, um die Landstraße nach Dringenberg zu erreichen. Von Dringenberg fuhren wir weiter nach Gehrden. Aus Gehrden heraus erfolgte ein kräftezehrender Anstieg auf das Plateau der War-burger Börde, das bei der Ortschaft Niesen erreicht wurde.

Bild : Fotopause im Bördeland

Von hier ging es mehr oder weniger auf gleichem Höhenniveau bei starker Sonneneinstrahlung ohne schattenspendende Bäume weiter über Peckelsheim, Hohenwepel nach Warburg, das wir gegen 12.00 Uhr erreichten.

Bild : Ankunft in Hohenwepel kurz vor Warburg

In einer Bäckerei in Warbug warteten Kuchen und Kaffee auf uns. Außerdem bestand Gelegenheit, die Akkus der e-bikes für das letzte Teilstück aufzuladen. Nach gut einer Stunde saßen wir wieder auf den Rädern. Vor uns lag nur noch ein etwa 20 km langes Teilstück entlang der Diemel. Gleich am Anfang waren die Fahr- und Bremskünste aber nochmal stark gefordert, da wir über eine sehr steile Kopfsteinpflasterstraße in Warburg hinunter ins Diemeltal fahren mussten. Eine zweite Herausforderung auf dem letzten Teilstück war der Auf-stieg vor dem Ort Haueda; bei mittlerweile wieder hochsommerlichen Temperaturen doch eine schweißtreibende Angelegenheit. Hinter Haueda bleibt der Radweg im Diemeltal und führt über Liebenau, Lamerden an Eberschütz vorbei nach Hümme.

Der Bahnhof in Hümme und damit der Endpunkt der diesjährigen 3-Tages-Tour wurde gegen 14.30 Uhr erreicht. Hier erfolgte die gegenseitige Verabschiedung.

Dabei wurde deutlich, dass die Teilnehmer froh und ein wenig stolz waren, die diesjährige 3-Tagestour mitgefahren zu haben. Die bergige Tour wurde als landschaftlich sehr reizvoll eingestuft, das Wetter war trotz der sommerlichen Temperaturen ideal, die Unterkünfte waren gut ausgewählt, die Wegstrecke abwechslungsreich und gut befahrbar. Die Teilnehmer bedankten sich ausdrücklich für die gute Vorbereitung und Durchführung der Tour bei den Organisatoren Michael M. und Klaus W.

Insgesamt betrug die Fahrstrecke 207 km (Tag 1: 69 km, Tag 2: 77 km, Tag 3: 61 km), die mit einer Durchschnittsgeschwindigkeit von rund 15 km/h gefahren wurde. Die Durchschnittsgeschwindigkeit ist unter Beachtung des bergigen Streckenverlaufs und der Tatsache, dass 5 der Teilnehmer nur mit Muskelkraft unterwegs waren, ein sehr respektabler Wert.

Michael K. und Norbert Z.