Zur alljährlich wiederkehrenden Frühjahrsmüdigkeit gesellte sich in diesem Jahr eine den sportlichen Berichtsfluss lähmende Schreibfaulheit, die nun nach der inzwischen vierten Ausfahrt des Jahres in der Form des Nachsitzens aufgearbeitet werden soll. Als Saisonauftakt, im Tausch zur traditionellen Eröffnungsfahrt nach Hann. Münden, wurde die im letzten Jahr wegen widriger Wetterverhältnisse vorzeitig abgebrochene, sogenannte „Entdecker-Tour“ rund um Kassel gefahren.
11.03. 2017, bei frühlingshaften Temperaturen starteten an der Hafenbrücke: Christiane, Gabi, Monika, Andreas, Hans Jürgen, Klaus, Manfred, Michael K., Michael M., Norbert, Rainer, Thomas und Volker von der Hafenbrücke aus in Richtung Bettenhausen, vorbei am Eichwald nach Waldau. Wir durchquerten das Bugagelände und bahnten uns an den Messehallen durch dichten Autoverkehr den Weg nach Dennhausen. Hinter dem Kraftwerk begann der Aufstieg zum Langen Feld, dessen ursprüngliche Flurbezeichnung sich nun langsam zum Industriefeld wandelt. Von dort in abschüssiger Fahrt nach Niederzwehren. Nachdem wir Süsterfeld auf der alten belgischen Panzerstaße hinter uns gelassen hatten, gelangten wir über die Marbachshöhe zum Cafe an der Ecke Wilhelmshöher Allee – Kunoldstraße. Nach Genuss von Erdbeertorte mit Sahne ging es weiter über Wahlershausen, vorbei am alten Rathaus zum Rammelsberg und nach vorsichtiger Fahrt auf dem „Hundelaufsteg“ passierten wir Kirchditmold in Richtung Harleshausen, wo nicht nur eine statuare Bikinischönheit, sondern auch das schön gestaltete Schwimmbad den Blick auf sich lenkte. Eine kleine heftige S-förmige Steigung überwindend, eine Straßenbrücke passierend erreichten wir den Warteberg. Bergab am Tierheim vorbei, bei grüner Ampel über die Holländische Straße zum steilen Anstieg den Jungfernkopf hoch, bergab auf holprigem Pflaster nach Wolfsanger. Unseren Ausgangspunkt an der Hafenbrücke erreichten wir nach 45 km.
01.04.2017, angenehme Temperaturen, fast schon zu warm um die zu Beginn der zweiten Frühlingstour anstehende Steigung von Immenhausen nach Mariendorf zu bewältigen. Die schnell durchquerte kleine Ansiedlung wurde 1687 von Landgraf Carl für französische Glaubensflüchtlinge gegründet und liegt idyllisch am westlichen Rand des Reinhardswaldes, den wir auf einem mehrere Kilometer langen abschüssigen befestigten Waldweg in Richtung Hombressen durchfahren. Mit dabei an diesem Samstagmorgen: Gabi, Karola. Klaus, Manfred, Michael K., Norbert, Rainer und Thomas. Wir erreichen den Ort Stammen mit seinem kleinen Schloss und dem Hofgut, wo wir kurz pausieren und dann weiter etwa 17 km der Diemel entlang nach Liebenau fahren. Ein Ort, dessen alter Kern wie vom Reißbrett geplant und angelegt erscheint, mit stattlichen Fachwerkhäusern. Dort lassen wir uns zur Mittagszeit in einer Pizzeria im Freien nieder, genießen die Sonne und die runden, flachen, gut belegten Spezialitäten. Allein ein lauter Rasenmäher stört die Mittagsruhe. Thomas lobt den Teig der Pizza in höchsten Tönen. Weiter geht es nach Niedermeiser. Dort kam es zur ersten Panne der Saison, der Hinterreifen von Thomas Pedelec verlor langsam die Luft. Nach Beseitigung des Plattfußes traten wir wieder in die Pedale und nach etwa 15 km erreichten wir Grebenstein, Burguffeln und nach weiteren 4 Km näherten wir uns wieder unserem Ausgangspunkt Immenhausen. An die dort früher ansässige Glasmanufaktur erinnern nur noch die maroden Hallen und ein Glasmuseum. Nach insgesamt 65 km Fahrt entdeckten wir neben der Bahnstrecke auf einer Fläche von etwa 1 Hektar einen gepflegten Rebenhang. Wir hoffen auf einen guten Jahrgang.
23.04.2017 Diemel Radweg von Usseln nach Warburg. 70 km
Am Kulturbahnhof Kassel starteten an diesem kühlen Sonntagmorgen: Christiane, Karola, Klaus, Michael K. Michael M., Norbert und Thomas. Sämtlich gut ausgestattet in winterlichem Outfit. Umstieg in Korbach. Der Zug nähert sich auf der Serpentinentrasse dem Ausgangsort unserer Tour, Usseln 587 m ü.NHN, wir reiben uns die Augen, Schnee im April.
Die Gefällstrecke im Ort, runter ins Diemeltal, wird respektvoll gefahren, Rutschgefahr. Über die leicht mit Schnee bedeckte kleine Holzbrücke überqueren wir die Diemel, die hier noch in Quellflussgröße zu Tal plätschert. Unsere Talfahrt hingegen wird rasanter. Wir durchfahren die Orte Hemmighausen, Deisfeld, Giebringhausen und erreichen nach 20 km die Diemeltalsperre, wo wir eine Pause einlegen. Es wird etwas wärmer, Sonne und Wolken wechseln ab. Bis nach Pattberg geht es weiter bergab, dort aber erwartet uns eine etwa 400 m lange heftige Steigung, die uns trotz der immer noch kühlen Temperaturen, ins Schwitzen bringt. Nach einer kurzen Verschnaufpause setzen wir die Fahrt nach Marsberg fort. Dort finden wir zwischen Konfirmationsgesellschaften gerade noch Platz beim Italiener. Nach 15 km umfahren wir eine mitten im Wald liegende Papierfabrik, erreichen Obermarsberg, Westheim und unterqueren die A 44 auf der Grenze von NRW nach Hessen. Über Wrexen, Rimbeck und Germete erreichen wir Warburg unseren Zielort. Immer noch etwas frisch – das Wetter – aber die Sonne scheint und wir sind froh, dass wir die Tour ohne Frostbeulen überstanden haben.
N.